Erlebnisbericht von Katrin Geiger zum Start bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig
Am Samstag, 05.06.2021 erfüllte sich für mich ein weiteres Mal mein Traum und großes Ziel der Teilnahme bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Aktiven: Ich durfte über meine Paradestrecke, dem 3000m-Hindernislauf bei den Meisterschaften starten, die im Rahmen der an diesem Wochenende ausgetragenen Finals 2021 im Braunschweiger Eintracht-Stadion stattfanden.
Platz 9 in einer Zeit von 11:15,06 Minuten war am Ende mein Resultat, das ich erreichte und mit dem ich nun rückblickend doch zufrieden sein kann.
Es nach 2017 und 2019 ein weiteres Mal zu den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen zu schaffen, war bereits letztes Jahr mein formuliertes Ziel gewesen. Doch dass es heuer klappen würde, bei wegen der Corona-Lage nur begrenzten zugelassenen Teilnehmerzahlen, damit hatte ich im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet. Als Ende April die Ausschreibung mit den festgelegten Qualifikationsleistungen und -kriterien veröffentlicht wurde, war bei mir die Freude und Motivation groß: Mit meiner Zeit von 10:59,38 Minuten, die ich im September 2020 bei der Bayerischen Hindernismeisterschaft in Ingolstadt gelaufen war, hatte ich die in diesem Jahr für den Hindernislauf festgelegte Qualifikationsnorm von 11:00,00 Minuten – wenn auch hauchdünn – erfüllt. Doch über die tatsächliche Starterlaubnis sicher sein konnte ich mir damit noch keineswegs, da aufgrund der Corona-Auflagen zugleich maximal 12 Teilnehmerinnen für den 3000m-Hindernislauf zugelassen waren. So hieß es daraufhin bis zum Meldeschluss zu zittern und hoffen, unter den 12 schnellsten Gemeldeten zu sein. Acht Tage vor dem Wettkampftag kam mit der Veröffentlichung der offiziellen Teilnehmerliste dann die Gewissheit und Erleichterung, dass es gereicht hatte und ich unter den 11 gemeldeten Teilnehmerinnen meiner Disziplin war, so dass nun die Reise endgültig geplant werden konnte, die corona-bedingt mit etwas mehr organisatorischem Aufwand als gewöhnlich verbunden war.
Nach erfolgreich bestandenem Corona-Gesundheitscheck (Vorlage eines negativen PCR-Tests und tagesaktuellen Schnelltests, Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens und Online-Registrierung) am Eingang des Stadiongeländes , um überhaupt Zutritt zu bekommen und gerade noch rechtzeitiger Abgabe der Stellplatzkarte als Teilnahmebestätigung war im Vorfeld endlich alles geklärt, so dass ich mich voll auf den Wettkampf und das Rennen konzentrieren konnte. Leider war es den Athleten nicht gestattet, auf die Tribüne zu gehen, um sich vor dem eigenen Wettkampf bereits einen Eindruck vom Stadioninnenraum machen zu können, sondern man durfte sich nur auf dem Aufwärmgelände um das Stadion aufhalten. Aber mir blieb ohnehin nicht mehr viel Zeit bis ich mit dem Aufwärmen begann, bei dem ich mich sehr fit fühlte, um zur vorgegebenen Zeit am Aufruf zu sein. Auf den sich anschließenden Callroom folgte kurz darauf dann auch gleich schon der gemeinsame Einmarsch ins schöne, beeindruckende Eintracht-Stadion.
Sehr aufgeregt wie ich vor meinem ersten Bahnrennen dieses Jahres war, verging auch von da an die Zeit gefühlt wie im Flug. Nach kurzer Vorstellung der schließlich 10 Athletinnen in der Startaufstellung folgte sogleich der Startschuss. Von Rennbeginn an versuchte ich zunächst, am Hauptfeld dranzubleiben und Anschluss zu halten, so dass es für mich natürlich ein sehr schnelles Anfangstempo war. Schließlich wurde das Feld ja von Topathletinnen wie Gesa Felicitas Krause angeführt. Während das gesamte Rennen technisch jeweils sowohl bei den Hindernissen als auch am Wassergraben bei mir sehr gut lief, waren leider meine Beine nach der langen Anreise mit dem Zug sowie dem ganzen Stress und der Nervosität im Vorfeld doch irgendwie nicht die frischesten, wurden auch aufgrund des hohen Anfangstempos gefühlt relativ schnell sehr schwer und zu allem Überfluss tat auf einmal noch mein Knie leicht weh. So wurde das Rennen in der zweiten Hälfte richtig hart. Doch durch die zugelassenen maximal 2000 Zuschauer herrschte eine tolle Stimmung im Stadion während des gesamten Laufs und ich kämpfte mich durch.
Im Ziel war mir meine Zeit und Platzierung nicht gleich bewusst. Beim Blick auf die Ergebnisliste war ich im ersten Moment etwas enttäuscht, einige Sekunden hinter meiner Bestzeit geblieben zu sein. Mit etwas Abstand konnte ich mich bereits kurze Zeit später schließlich aber dann doch darüber freuen, trotz der ganzen Aufregung zumindest die beste Zeit meiner bisherigen drei DM-Teilnahmen geschafft zu haben und überhaupt dabei gewesen zu sein. Alles in allem war es ein wunderschönes und unvergessliches Erlebnis, welches ich gerne wiederholen möchte, dann hoffentlich wieder unter „normalen“ Bedingungen ohne die besonderen Corona-Auflagen.
Der SV Steinheim gratuliert Katrin Geiger ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg. Der Lauf wurde live zur besten Sendezeit im TV übertragen. Es ist schon etwas besonderes, sich als Athletin einen der begehrten Startplätze für die Deutschen Meisterschaften zu erlaufen. Katrin zählt zu den nationalen Top-Athleten in dieser Disziplin. Nur 10 Athletinnen haben im Jahr 2020 eine bessere Zeit gelaufen als Katrin, somit erhält Katrin Geiger zusätzlich die Bestennadel des Deutschen Leichtathletikverbandes in Gold.